
Standesgemäß
Bin ich standesgemäß, also übersetzt und zusammengefasst „dem höheren gesellschaftlichen Stand oder auch Status entsprechend“ ? Wer hat das Recht, zu entscheiden, ob jemand standesgemäß ist? Ist es wichtiger, dass jemand in Anzug und Schlips oder immer geschniegelt und gebügelt auftritt, um „etwas herzumachen“, als die Inhalte, die diese Person von sich gibt oder den Einsatz, den sie zeigt? Ist es immer ein angepasstes Erscheinungsbild, das wir erwarten und suchen – und auf das wir uns reduzieren lassen müssen? Wollen wir tatsächlich glaubhaft machen, dass Menschen nur durch Kleidung und Image besser als andere sind? Ist ein individuelles, unvergleichbares Auftreten direkt anstößig, aufsässig oder das gesprochene Wort dadurch unverbindlich? Ich möchte mich nicht verbiegen lassen, nur weil man bisher andere Bilder im Kopf gemalt beziehungsweise verankert hat. Ich werde ein Bürgermeister für alle sein, nicht nur für bestimmte Berufsgruppen und Personen – persönlich und zum Anfassen – auf keinen Fall unantastbar oder in eine bestimmte „Schublade gedrängt“ oder „Form gepresst“.Meine Vorbildfunktion geht in die Richtung, dass ich meine Arbeit genauso transparent machen möchte, wie andere Kolleginnen und Kollegen auch. Zum Beispiel meine Arbeitszeiten dokumentieren (wie ein-und ausstempeln beim Zeiterfassungssystem). Meine Visionen umzusetzen, wie beispielsweise die Natur und Umwelt zu schonen, indem ich weiterhin auf mein Konsumverhalten und Verpackungsmüll achte, um meinen Teil gegen den Trend „Wegwerf- und Konsumgesellschaft“ beizutragen. Das halte ich persönlich für wesentlich effektiver, als mir zu überlegen, welches Outfit zu welchem Event passen würde.

